End- und Dickdarmpraxis Bochum

Analabzesse und Fisteln

Spektrum

Praxisadresse

End- und Dickdarmpraxis Bochum
Husemannplatz 6/7
44787 Bochum

Analabszess /Analfistel

Behandlung durch die Proktologen der End- und Dickdarmpraxis Bochum 

Ein Anal- oder Perianalabszess ist eine akute eitrige Entzündung im Bereich des Afters. Ein Analabszess verursacht meist erhebliche Schmerzen und ist ein medizinischer Notfall, der einer zügigen operativen Behandlung bedarf. In vielen Fällen findet sich eine Analfistel als Ursache für die Entstehung eines Analabszesses. Eine Analfistel ist ein röhrenförmiger Gang zwischen dem Analkanal und der Haut im Bereich des Afters. Analabszesse und Analfisteln können den Schließmuskel mitbetreffen.

Über­sicht

  1. Welche Ursache hat ein Analabszess / eine Analfistel?
  2. Wie erfolgt die Diagnose eines Analabszesses?
  3. Wie wird ein Analabszess behandelt?
  4. Wie wird eine Analfistel festgestellt?
  5. Wie wird eine Analfistel behandelt? Welche Folgen hat die Behandlung für die Stuhlkontinenz?
  6. Welche Operationsmethoden werden empfohlen?

1. Wel­che Ur­sa­che hat ein Anal­ab­szess / eine Anal­fis­tel?

Ur­sprung der Er­kran­kung sind die sog. Prok­to­dä­aldrü­sen, die im Anal­ka­nal zwi­schen dem in­ne­ren und äu­ße­ren Schliess­mus­kel lie­gen. Diese Drü­sen sind nur bei einem Teil der Men­schen an­ge­legt. Kommt es zur Ver­stop­fung der Drü­sen, kann eine akute Ent­zün­dung (also ein Anal­ab­szess) oder eine chro­ni­sche Ent­zün­dung (also eine Anal­fis­tel) ent­ste­hen. Eine be­son­de­re Form des ana­len Fis­tel­lei­dens kann bei Pa­ti­en­ten mit einem M. Crohn vor­lie­gen; diese un­ter­schei­den sich er­heb­lich von den „nor­ma­len“ Anal­fis­teln.  

2. Wie er­folgt die Dia­gno­se eines Anal­ab­szes­ses?

Leit­sym­pto­me eines Anal­ab­szes­ses sind der star­ke Schmerz und eine deut­li­chen Schwel­lung im Anal­be­reich. In man­chen Fäl­len lie­gen je­doch auch für das bloße Auge nicht sicht­ba­re Anal­ab­szes­se vor, die sich dann mit einer ana­len En­do­so­no­gra­phie (“sog. in­ne­rer Ul­tra­schall“) gut dia­gnos­ti­zie­ren las­sen. Eine Kern­spin­to­mo­gra­phie der Anal­re­gi­on (MRT) ist zur Dia­gnos­tik eines Anal­ab­szes­ses nur in be­son­de­ren Ein­zel­fäl­len not­wen­dig.  

3. Wie wird ein Anal­ab­szess be­han­delt?

Anal­ab­szes­se müs­sen immer  durch einen Ope­ra­ti­on er­öff­net wer­den, damit der Eiter nach außen ab­flie­ßen kann.  Dabei ist eine Ope­ra­ti­on in Voll­nar­ko­se zu emp­feh­len. Me­di­ka­men­tö­se The­ra­pie­ver­su­che mit An­ti­bio­ti­ka oder Sal­ben­be­hand­lun­gen kön­nen Kom­pli­ka­tio­nen wie z.B. Schließ­mus­kel­schä­di­gun­gen oder auch schwe­re All­ge­meinin­fek­tio­nen be­güns­ti­gen. Soll­te schon bei der Anal­ab­szess­ope­ra­ti­on eine Anal­fis­tel dar­stell­bar sein, so wird diese zu­meist mit einem Faden (oder einem „Loop“) mar­kiert; die­ser ver­hin­dert eine er­neu­te Ab­szess­bil­dung. Eine di­rek­te The­ra­pie der Anal­fis­tel im Rah­men der Ope­ra­ti­on des Anal­ab­szes­ses emp­fiehlt sich nur bei sehr ober­fläch­li­chen Fis­teln, die nur wenig oder kei­nen Schließ­mus­kel ent­hal­ten. Eine Ab­hei­lung der Ope­ra­ti­ons­wun­de ist in­ner­halb von 6 Wo­chen zu er­war­ten.  

4. Wie wird eine Anal­fis­tel fest­ge­stellt?

In den meis­ten Fäl­len er­folgt die Dia­gno­se vor oder wäh­rend der Ope­ra­ti­on eines Anal­ab­szes­ses (s.o.). Bei man­chen Pa­ti­en­ten fin­det sich im Anal­be­reich nur eine klei­ne Wunde oder Schwel­lung, die wie ein „Pi­ckel“ er­scheint. Manch­mal tritt auch eit­ri­ges oder blu­ti­ges Se­kret aus der Wunde aus. Zu­meist reicht die nor­ma­le prok­to­lo­gi­sche Un­ter­su­chung zur Dia­gno­se­stel­lung und zur Fest­le­gung der The­ra­pie aus. In man­chen Fäl­len, ins­be­son­de­re bei un­kla­ren Fis­tel­ver­läu­fen oder bei wie­der­holt auf­tre­ten­den Fis­teln („Re­zi­di­ve“) sind auch wei­ter­füh­ren­de Un­ter­su­chun­gen wie eine Ul­tra­schall­un­ter­su­chung des Schließ­mus­kels („anale En­do­so­no­gra­phie“) oder auch ein Kern­spin­to­mo­gra­phie (MRT) des Be­ckens er­for­der­lich.  

5. Wie wird eine Anal­fis­tel be­han­delt? Wel­che Fol­gen hat die Be­hand­lung für die Stuhl­kon­ti­nenz?

Die wich­tigs­te Frage für den Pa­ti­en­ten ist, ob durch die Be­hand­lung eine Stuhlin­kon­ti­nenz zu be­fürch­ten ist. In den al­ler­meis­ten Fäl­len ist diese Ge­fahr re­la­tiv ge­ring. Ent­schei­dend ist dabei, ob und in wel­chem Um­fang An­tei­le des in­ne­ren und / oder des äu­ße­ren Schließ­mus­kels be­trof­fen sind. Sind grö­ße­re An­tei­le des Schließ­mus­kels be­trof­fen, so kann es bei die­sem Ver­fah­ren auf­grund der Nar­ben­bil­dung zu Schließ­mus­kel­de­fek­ten kom­men. Diese kön­nen dann einen ne­ga­ti­ven Ein­fluss auf die Stuhl­kon­ti­nenz haben. Daher hat die Scho­nung des Schließ­mus­kels höchs­te Prio­ri­tät. Es sind in der wis­sen­schaft­li­chen Li­te­ra­tur daher sehr viele The­ra­pie­ver­fah­ren zur The­ra­pie einer Anal­fis­tel be­kannt. Im Wei­te­ren stel­len wir die heute ak­tu­el­len und von uns durch­ge­führ­ten Ver­fah­ren vor.  

6. Wel­che Ope­ra­ti­ons­me­tho­den wen­den wir an?

6.1 Fis­tel­spal­tung / Fis­tel­aus­schnei­dung

Eine Fis­tel­spal­tung oder -aus­schnei­dung ist die si­chers­te und ein­fachs­te Be­hand­lung einer  Anal­fis­tel. Bei die­ser Me­tho­de wer­den Hei­lungs­ra­ten von über 90% er­reicht. Eine Fis­tel „spal­ten“  be­deu­tet, diese frei zu legen unter Durch­tren­nung des be­de­cken­den Schließ­mus­kels oder der Schleim­haut. Die Wunde heilt dann von innen nach außen zu. Die Me­tho­de wird heut­zu­ta­ge nur bei ober­fläch­li­chen Anal­fis­teln (also bei sog. sub­mu­kö­sen oder in­ter­s­phink­te­ren Anal­fis­teln) an­ge­wen­det. Eine Durch­tren­nung grö­ße­rer An­tei­le des Schließ­mus­kels würde sonst die Ge­fahr einer Stuhlin­kon­ti­nenz deut­lich er­hö­hen.

6.2 Fis­tel­aus­schnei­dung und De­ckung mit einem Schleim­haut­lap­pen (Ver­schie­bel­ap­pen­plas­tik)

Bei hö­her­gra­di­gen Fis­teln unter Be­tei­li­gung von An­tei­len des in­ne­ren und äu­ße­ren Schließ­mus­kels (sog. trans­sphink­te­re Anal­fis­teln)  ist die Fis­tel­aus­schnei­dung und De­ckung mit einem Schleim­haut­lap­pen ein schließ­mus­kel­scho­nen­des Ver­fah­ren, dass auch bei kom­pli­zier­ten Fis­tel an­ge­wen­det wer­den kann. Es eig­net sich auch für Anal­fis­telre­zi­di­ve (also wie­der auf­ge­tre­te­ne Fis­teln). Die Hei­lungs­ra­te liegt zwi­schen 70 und 80%. Das Ri­si­ko einer Stuhlin­kon­ti­nenz ist re­la­tiv ge­ring und ab­hän­gig von der Aus­deh­nung der Anal­fis­tel.

6.3 Fis­tel­spal­tung und pri­mä­re Schließ­mus­kel­naht

Die­ses Ver­fah­ren eig­net sich eben­falls für hö­her­gra­di­ge Anal­fis­teln, bei denen der in­ne­re und der äu­ße­re Schließ­mus­kel (sog. trans­sphink­te­re Fis­teln) be­tei­ligt ist. Bei die­sem Ver­fah­ren wird die Anal­fis­tel ge­spal­ten und das Fis­tel­ge­we­be ge­säu­bert. An­schlie­ßend er­folgt die Wie­der­ver­ei­ni­gung des durch­trenn­ten Schließ­mus­kels. Die­ses Ver­fah­ren bie­tet eine Hei­lungs­ra­te von bis zu 85%. Das Ri­si­ko für eine Stuhlin­kon­ti­nenz ist ab­hän­gig von der Aus­deh­nung der Fis­tel und der Hei­lungs­ra­te.

6.4 Fis­tel­ver­schluß mittels LIFT-Technik

Eine relativ neue Methode ist der Fistelverschluß mit der sog. LIFT-Technik. Diese Methode eignet sich für Fisteln, die den inneren und äußeren Schließmuskels betreffen. LIFT bedeutet „Ligatur des intersphinkteren Fistelgangs“; d.h. es wird nur der Fistelgang durchtrennt, ohne daß es zu einer Schädigung des Schließmuskels kommt. Die Heilungsrate liegt bei etwa 70%. Link Leit­li­nie Anal­ab­szess: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/088-005.html Link Leit­li­nie Anal­fis­tel:    http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/088-003.html

Wir optimieren unsere telefonische Erreichbarkeit!

Erreichen Sie unsere Praxis jetzt ohne Wartezeit!
Wie das funktioniert lesen Sie in unserem Infoflyer!