End- und Dickdarmpraxis Bochum

Analfissur

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End- und Dickdarmpraxis Bochum
Husemannplatz 6/7
44787 Bochum

Analfissur

Charakteristisches Symptom einer Analfissur ist der starke Schmerz nach dem Stuhlgang. Es können auch leichtere Blutungen auftreten.

Eine Analfissur (auch als Afterriss bezeichnet) ist ein schmerzhafter Einriss der Analschleimhaut. Die genaue Ursache einer Analfissur ist bislang unklar. Vermutlich führen verschiedene Auslöser zur Entstehung einer Analfissur. Harter Stuhlgang und Verstopfung, lokale Durchblutungsstörungen der Analhaut und auch eine oberflächliche Entzündung der Analdrüsen werden als Auslöser einer Analfissur diskutiert.

Dies führt zu einer erhöhte Spannung des inneren Schließmuskels. Dadurch werden die Beschwerden einer Analfissur noch verstärkt. Zudem wird die Durchblutung im Bereich der Analfissur verschlechtert und somit die Abheilung erschwert. Medizinisch spricht man von einem Circulus vitiosus (also ein Teufelskreis). Dieser Teufelskreis muss durch eine adäquate Therapie der Analfissur durchbrochen und so die Heilung eingeleitet werden. 

Ohne adäquate Behandlung einer Analfissur kann es zu narbigen Umbauprozessen mit Entstehung von Hautfalten am Analrand kommen. Auch Analfisteln oder Analabszesse können resultieren. Gelegentlich kann es durch den o.g. Teufelskreis auch zu einer Entzündung mit Ausbildung eines Abszesses und einer Fistel kommen.

Diese fünf Fragen wurden uns in unserer langjährigen Praxis immer wieder gestellt:

Was ist der Unterschied zwischen einer akuten und einer chronischen Analfissur?

Es gibt im Wesentlichen zwei unterschiedliche Definitionen zur Unterscheidung einer akuten und chronischen Analfissur. Die erste Definition bezieht sich auf den zeitlichen Verlauf. Von einer akuten Analfissur spricht man dabei bis zu einer Krankheitsdauer von bis zu sechs Wochen. 

Eine andere Definition zur Differenzierung einer akuten von einer chronischen Analfissur bezieht sich auf die morphologischen Unterschiede; diese bezieht sich auf entzündliche bzw. narbige Veränderungen. Diese Unterscheidung erscheint uns sinnvoller hinsichtlich der Therapie einer Analfissur.

Wie wird eine akute Analfissur behandelt?

Bei einer akuten Analfissur ist die Senkung des Schließmuskeltonus (also der Spannung des inneren Schließmuskels) die wichtigste Maßnahme. Dies kann durch mechanische Dehnung des Schließmuskels mit einem Analdehner erfolgen. Eine andere Möglichkeit ist die Behandlung der Analfissur mit einer Salbe, die die Spannung des Schließmuskels senkt (z.B. Diltiazemsalbe). In unserer Praxis ist dies bei der Analfissur die Therapie der Wahl. Wir verordnen eine spezielle Diltiazem-Salbe, der auch noch ein lokales Betäubungsmittel beigemischt wird. Zusätzlich können noch bedarfsweise Schmerzmittel verordnet werden. 

Es ist bei der Therapie der Analfissur wichtig, einen möglichst normalen, gut gleitenden Stuhlgang zu erreichen. Dazu ist teils auch die Einnahme milder Abführmittel oder von Ballaststoffen (wie z.B. Flohsamenschalen) erforderlich. Mit diesen Maßnahmen kann der o.g. Teufelskreis durchbrochen werden und die Analfissur zur Abheilung kommen. So ist mit einer deutlichen Symptombesserung der Analfissur innerhalb von 1–2 Wochen zu rechnen. 

Wie wird eine chronische Analfissur behandelt?

Prinzipiell kann auch eine chronische Analfissur zunächst wie eine akute Analfissur behandelt werden. Versagt diese Therapie, so sollte operiert werden. Zu einer primären Operation sollte auch geraten werden, wenn ein sehr langer Krankheitsverlauf vorliegt. Ebenfalls operiert werden sollte, wenn zusätzlich eine Analfistel oder gar eine Entzündung die Analfissur komplizieren. In solchen Fällen ist eine Abheilung der Analfissur nur durch eine Operation zu erzielen.

Wie wird eine Analfissur operiert?

Bei der Operation handelt es sich um die sog. „Fissurektomie“ Dabei wird das narbig veränderte Gewebe vollständig entfernt, um so eine frische Wunde zu schaffen. Der Schließmuskel wird bei diesem Operationsverfahren geschont. Die offene Wunde kommt unter regelmäßigem Ausduschen, Sitzbädern, Schmerztherapie und Stuhlregulierung zur Abheilung. In den ersten 1–2 Wochen empfiehlt sich die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln und eventuell eine Stuhlregulation. Die definitive Abheilung der Analfissur-
Wunde ist innerhalb von 6–12 Wochen zu erwarten. Wichtig zu wissen ist, dass die Schmerzen zumeist innerhalb von 1–-2 Wochen deutlich reduziert oder auch verschwunden sind.

Spielt Botox eine Rolle in der Therapie der Analfissur?

Das Prinzip der Senkung der Spannung des inneren Schließmuskels kann auch durch eine Behandlung mit Botulinustoxin (Botox) erreicht werden. Dabei wird Botox in den Schließmuskel gespritzt. Durch die etwa 3 bis 6 Monate anhaltende Wirkung des Botox kann ein Großteil der Analfissuren abheilen. Als Nebenwirkung resultiert in manchen Fällen eine leichte Störung der Stuhlkontinenz, die aber nur vorübergehender Natur ist. Der Einsatz von Botox erfolgt „off-label“. Das bedeutet, dass es keine offizielle Zulassung
für die Behandlung der Analfissur gibt. Es ist somit eine spezielle Einwilligung des Patienten erforderlich. Zudem werden die Kosten für eine Botox-Behandlung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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